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2. Juni 2014

Andreas Krebs verlegt!

 

Nach wochenlanger Verweigerung der Anstaltskost in der JVA Landshut wurde Andreas Krebs am Mittwoch, den 27.5. nach Aschaffenburg verschubt.

Ab dem 6.6.14 könnt ihr ihm unter folgender Adresse schreiben:
JVA  Aschaffenburg,
Postfach 10 01 41
63741 Aschaffenburg

26. Mai 2014

Randalierender Häftling tot

Ein randalierender Häftling hat am Wochenende im Landshuter Gefängnis einen Atem- und Herzstillstand erlitten und ist wenig später in einem Krankenhaus gestorben.

Erste Ergebnisse der Obduktion hatten noch keine klaren Hinweise auf die Todesursache erbracht, teilte die Polizei am Montag mit. Die Staatsanwaltschaft nahm die Ermittlungen auf. Der 28jährige hatte demnach in der Nacht zu Samstag in seiner Zelle randaliert.

Dabei soll er ein Fenster zerschlagen und sich selbst Schnitte zugefügt haben.

Auch ein Sanitäter der Justizvollzugsanstalt Landshut wurde verletzt.

Nach ersten Ermittlungen wurde der renitente Häftling von den Vollzugsbeamten am Boden fixiert. Dabei erlitt er den Atem- und Herzstillstand.

Der Notarzt konnte den 28jährigen zwar noch Reanimieren, er starb aber wenig später in einem Krankenhaus in Landshut.

Eigene Recherchen und Aussagen von Mitgefangenen aus dem Bereich Absonderung zu Folge, sind gestern, dem 26. Mai, auf merkwürdige Weise fast alle Inhaftierten in den normalen Strafvollzug verlegt worden .

Mitgefangene teilten mit, das von Freitag auf Samstag um ca. 01.00 Uhr ein regelrechtes Aufgebot an Vollzugsbeamten oberhalb der Absonderung in der Abteilung U-Haft gewesen ist und angeblich ganz klar zu hören war, wie der ausländische Gefangene durch Bedienstete geschlagen wurde. Da die Praxis der Beamten so ist, dass bei einer Fixierung auf dem Gefangenen gekniet wird, besonders am Hals, ist natürlich zu vermuten, dass die Halsschlagader abgedrückt wurde. Da mir selbst bekannt ist, dass gerade die jungen Beamten arrogant und aggressiv gegen hilflose Gefangene vorgehen, ist hier eine übertriebene Maßnahme gegen den Mitgefangenen zu vermuten. Bereits vor Monaten brachte ich dieses Thema und das fehlende Einfühlungsvermögen gerade von jüngeren Beamten bei der Anstaltsleitung vor.

Bis auf den Gefangenen Edgard S. und Rudi R. wurden alle unbequemen Strafgefangenen in den normalen Strafvollzug verlegt.

Weiter anzumerken ist, das innerhalb von ca. zwei Jahren dies der siebente Todesfall ist. Bei dem jetzigen Gefangenen handelt es sich um einen ausländischen Inhaftierten, der am Münchener Flughafen eine Maschine entführen wollte und deswegen in der Untersuchungshaft eingesessen ist.

Gegen Mittag wurde mir von einem Gefangenen berichtet, dass ein Beamter – Name ist bekannt – ihm und einem weiteren Gefangenen gesagt hat, dass der verstorbene Gefangene eh ein Arschloch war und der Gefangene könne froh sein, dass er nicht mit dabei war.

Es ist unglaublich, wie sich Vollzugsbeamte diesbezüglich äußern und dass solche Personen überhaupt mit Menschen arbeiten dürfen bzw. diese ihnen anvertraut werden. Solche Beamten gehörten unverzüglich aus dem Dienst entfernt. Aus Schutz für die Gefangenen ist es mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, den Namen dieses Beamten bekannt zu geben.

Der Beamte ist auch wegen anderweitigem Fehlverhalten gegenüber den Gefangenen bekannt.

Wie bereits in den letzten zwei Wochen berichtet, möchten die Inhaftierten die ständigen Schikanen nicht weiter hinnehmen und gründeten quasi eine Gewerkschaft 🙂

Hier eine Abschrift des Schreibens der Gefangenen an die Justizvollzugsanstalt Landshut, mit Forderungen wegen besseren Haftbedingungen.

Gefangene der Justizvollzugsanstalt Landshut

Berggrub 55

84036 Landshut

Wir, die Gefangenen der JVA Landshut, Berggrub 55 in 84036 Landshut, stellen mit der im Anhang befindlichen Unterschriftensammlung folgende Anträge:

1. Die Verbesserung der ärztlichen Versorgung durch die neue Anstaltsärztin

2. Die Einführung einer sinnvollen Freizeitgestaltung innerhalb des Haftraumes, wie zum Beispiel die Möglichkeit von Basteleinkauf, konkret:

Modellbau

Spiegelkratzen

Intarsienarbeiten

Puzzle

3. Bei schönen Wetter, von Mai bis September, die Möglichkeit, am Wochenende an stelle von einer Stunde Hofgang, auf 1 1/2 Stunden zu erweitern.

4. Die Erweiterung von einem Liter Milch in der Woche, auf 1 1/2 Liter mit 3,5 %’ Fettanteil.

5. Die Einstellung ständiger Schikanen insbesondere gegen ausländische Gefangene sowie den russischen Inhaftierten. Konkret möchten wir erwähnen, dass ständige Repressalien von Seiten der Sicherungstruppe an der Tagesordnung sind und Kontrollen nicht mehr im Verhältnis stehen. Geringste Kleinigkeiten führen sofort zur disziplinarischen Ahndung, ohne irgend ein Einfühlungsvermögen oder das Eingehen von sozialen und psychosozialen Belangen der Inhaftierten der Justizvollzugsanstalt Landshut. Gerade die jüngeren Vollzugsbeamten legen sehr oft ein provokatives Verhalten an den Tag. Wir bitten daher um eine Deeskalation, keine Provokation.

6; Die Einführung von Getränken beim Besuch der Angehörigen, Freunden und Bekannten sowie die Möglichkeit von Zuwendungen, so wie es in allen anderen Haftanstalten in der Bundesrepublik möglich ist.

Mit dieser Forderung wenden wir uns ausschließlich an den Anstaltsleiter Herrn Amannsberger und auch nur diesen. Um die Forderung an Menschlichkeit Nachdruck zu verleihen, sind die Gefangenen aus freien Stücken bereit, mit einem Sitzstreik während des Hofganges, gegebenfalls mit einem zusätzlichen Hungerstreik sich dafür einzusetzen.

WIR MÖCHTEN ANMERKEN, DASS ES SICH HIER UM EINEN GEWALTLOSEN PROTEST HANDELT UND BEREITS IM VORFELD DIE ÖFFENTLICHKEIT UBER DIESE AKTION INFORMIERT WURDE.

Anlage eine zusätzliche Unterschriftensammlung den Teilnehmer.

Die Gefangenen der Justizvollzugsanstalt

Lieber… , das waren also die News und ich habe diesen Brief vorbereitet und sende ihn Dir von unterwegs. Kann mir jetzt sehr gut vorstellen, wie einige Stellen aufatmen, weil ich nun verlegt wurde 🙂 Manchen ging es auch nicht schnell genug, habe ich erfahren. Jetzt denke ich an die Leute, die den Kampf nun alleine bestreiten müssen in Landshut, und ich hoffe, dass sie eine Veränderung erreichen! Herzliche Grüße an Dich und alle anderen.

Euer Rebell Andreas

Andreas Krebs, Landshut, den 27. Mai 2014

PS.

Befinde mich seit dem 03.06. in Aschaffenburg:

JVA Aschaffenburg,

Postfach 10 01 41

63701 Aschaffenburg

30 Dezember 2013

Solidarität mit den rebellischen Gefangenen!

Der Alltag hinter Gittern besteht aus Routine und Monotonie.
Jegliche Energie, die eigene Situation oder die anderer zu hinterfragen, sich zu wehren, wird dir genommen. Was die Arbeit nicht erledigt übernimmt die Glotze. Doch auch hinter Gittern gibt es Rebellen_innen, die mehr vom Leben wollen, mit denen wir Ideen teilen und die sich, wie wir hier draußen, den Verhältnissen entgegen stellen.
Wer sich wehrt bekommt dies zu spüren: Schikane durch Postzensur, sowie Ausschluss und Isolation stehen auf der Tagesordnung.
So wie wir draußen Solidarität mit anderen Rebellen_innen zeigen und versuchen Repression gemeinsam entgegen zu stehen, müssen wir auch mit denen hinter Gittern kämpfen. Meist sind es Einzelne Individuen, die sich oft isoliert gegen ihre Haftumstände oder die von anderen wehren.Brechen wir die Isolation zwischen draußen und drinnen sowie zwischen denen hinter Gittern die vereinzelt kämpfen.

In den letzten Monaten haben wir von immer mehr Gefangenen und ihren alltäglichen Auflehnungen und oft auch den direkten
Konsequenzen in Form von Repression gehört.

Einer von ihnen ist Andreas Krebs, der in der JVA in Amberg sitzt. Ende November wurde er nachdem ein Rollkommando seine Zelle und die von Mitgefangenen durchsucht hatte, in Arrest verlegt und isoliert. Er sollte sich für ein Handy, sowie weitere unerlaubte Gegenstände, die in seiner Zelle, sowie in weiteren Räumen die für ihn zugänglich gewesen sein sollen, gefunden wurden, verantworten. Er bekam 8 Tage Bunker sowie eine Einkaufssperre für den Dezember. Andreas ging für einige Tage in den Hungerstreik um sich gegen die Schikane zu wehren. Er wehrt sich außerdem gegen die Verlegung auf eine kontrolliertere Station. Schreibt Andreas und brecht die Isolation. Tauscht euch mit ihm aus und unterstützt ihn in seinem Widerstand.

Andreas Krebs
c/o JVA
Werner von Siemensstraße 2
92224 Amberg

Ein weiterer ist Rudolf Leuchtmann, der in der JVA in Kaisheim sitzt. Er ist am 13.12. in den Hungerstreik gegen die Post-Zensur sowie gegen die Schikane, die der Knast und die bayrische Justiz gegen ihn fährt, getreten.
„Du weißt ja, wenn du dich wehrst bekommst du’s erst richtig zu spüren!
Aber ich bin einer, der nie klein bei gibt!“ (Rudolf)
Er sitzt schon lange und ist drogenabhängig. Er ist außerdem schwer krank.
In Bayern ist es besonders hart wenn es um Zensur geht. Kritische
Materialien wie z. B. Zeitungen und sonstiges Infomaterial kommt oft nicht rein. Schreibt Rudolf und brecht die Isolation. Tauscht euch mit ihm aus und unterstützt ihn in seinem Widerstand.

Rudolf Leuchtmann
JVA
Abteistr. 10
86687 Kaisheim

In der Zukunft werden wir von weiteren rebellischen Gefangenen und ihrer Situation berichten. Solltet ihr Neuigkeiten aus den Knästen haben, teilt sie uns bitte mit. Falls ihr noch Gefangene kennt, die sich mit
> ihrer Situation nicht zu frieden geben und Interesse an Briefkontakten
mit rebellischen Leuten draußen oder an anti-autoritärem Infomaterial
>haben, schreibt uns und wir können sie auf die Gefangenen-Liste setzen.

Brechen wir die Isolation! Reißen wir die Mauern ein!
Freiheit für alle Gefangenen!

http://solidaritaetswerkstatt.noblogs.org/
Kontakt: soliwerkstatt@riseup.net

18. Dezember 2013

News von Andreas Krebs in der JVA Landshut

 

Anfang Dezember 2013 kam es bei Andreas erneut zu einem Akt der Verweigerung, der mal wieder das übliche Nachspiel mit sich brachte: Diszi, Kosten und Arrest!
Andreas verweigerte die Anweisung einer Beamtin, seine benutzte Wäsche beim Umtausch vor ihr einzeln ab zu zählen und steckte alles zusammen in den dafür vorgesehenen Wäschesack. Er wolle sich nicht erniedrigen lassen, so etwas vor ihr oder anderen Anwesenden zu tun, nahm seine frische Wäsche und ging zurück in seine Zelle. Sein Verhalten wurde dann nach einem kurzen Gespräch mit der Beamtin, indem er ihr klar machte, dass ihm ihre Anweisung egal sei, mit einer Zellenrazzia und einem Disziplinarverfahren beantwortet. Andreas besäße zu viele private Dinge in seiner Zelle und so erleichterte man ihn um das eine oder andere. Doch damit nicht genug. Einige Tage später eine erneute Razzia… gefunden wurde eine Nähnadel, ein scharfes Messer, einen Tauchsieder und -Überraschung- Morphium im Urin! Wie der da hin kommt, ist Andreas ein Rätsel, denn er selbst habe nichts mit Drogen inkl. Morphium zu tun. Dass die Urinkontrolle ausgerechnet vom Bruder der oben erwähnten Beamtin eingeleitet wurde, der Chef der Sicherheitsabteilung ist, soll hier nur nebenbei erwähnt sein, denn dass Knäste durch Vetternwirtschaft laufen, ist nichts neues… Dass die Anstalt Menschen mit Drogensüchten (auf dem Papier) kreiert, ist ja eigentlich eher unklug für deren (Sicherheits-)Statistik, jedoch ausgesprochen pfiffig, wenn es darum geht, ihn und seine Besuche noch mehr zu kontrollieren. Denn durch das Ergebnis der Urinkontrolle werden nun Andreas wenige Besuche nur noch im Trennscheibenraum statt finden, was für alle Beteiligten mehr als unangenehm ist. Eine kleine, längliche Zelle getrennt durch einen Tresen mit Decken hoher Trennscheibe, an beiden Enden eine Glastür, in den Ecken Kameras. Ein Besuch fand unter Androhung von zusätzlicher Gesprächsüberwachung statt. Das nennt man nettes Beisammensein!

Am 10.12. hatte Andreas dann sein Disziplinarverfahren. Da er seine Anwesenheit dort verweigerte, wurde ihm durch einen Beamten mitgeteilt, dass er 5 Tage Arrest bekommen hat. Das Verfahren wegen dem Messer wurde fallen gelassen, aber natürlich ließen sie es sich nicht nehmen von Andreas Konto Schadensersatz abzuziehen. Andreas legte bei der Strafvollstreckungskammer Beschwerde ein und der Arrest wurde nun vorerst ausgesetzt. Mal sehen was kommt.

Auch wenn Andreas sämtliche Machenschaften des Knastsystems in seiner 16 jährigen Hafterfahrung kennen gelernt hat, sind die Schikanen der JVA Landshut für ihn von neuer Qualität. In dem High-Tech Knast wissen die Schließer_innen und deren Bosse was sie tun und können jede Absurdität bis ins kleinste Detail rechtfertigen. Die ständige Kontrolle des Knastes durch Kameras, Schließer_innen und Mitgefangene und die Besuche im Trennscheibenraum stellen für Andreas eine besonders starke Belastung dar.

Immer wieder kommt es zu Schikanen bei Andreas Post, so werden ihm Briefe oder Beilagen verspätet oder gar nicht ausgeteilt. Doch Andreas bleibt standhaft und lässt sich vom Knast nicht klein kriegen. Damit er weiter kämpfen kann, ist Solidarität wichtig, schreibt an Andreas:
Andreas Krebs
Berggrub 55
84036 Landshut

8. Oktober 2013

Rebellischer Gefangener Andreas Krebs hat seinen Hungerstreik beendet!

 

Der rebellische Gefangene Andreas Krebs war vom Donnerstag den 26. September bis 01.10.2013 in den Hungerstreik getreten um sich gegen die Einbehaltung von Post (unter anderem die Gefangenen-Info) zu widersetzen. Auch um Laktosefreiekost hat er erfolgreich gekämpft.
Andreas sitzt schon seit vielen Jahren und seit ebenso langer Zeit rebelliert er gegen die unzähligen Schikanen und Repressalien des Knastes. Es ist bereits sein dritter Hungerstreik in diesem Jahr. Seit Juli sitzt er in einem High-Tec Knast in Landshut, wo er sich ständig mit Einbehaltung privater Gegenstände, Postzensur und bis zu vier Kontrollen täglich herumschlagen muss.

Hier ein paar Zeilen aus seinem Brief vom 1.10.13:

„(…) Die Gefangeneninfo schrieb mir ein paar Zeilen und separat kam die Zeitschrift schon vor Wochen und wurde einbehalten. Aus Protest habe ich allein in den letzten Tagen 5 Kilo abgenommen. Ich sage ja, sie hören nicht auf, ganz im Gegenteil, es wird schlimmer.
Heute kam dann ein Beamter und eine Vollzugsinspektorin und händigte mir die Gefangenen Info aus -Gewonnen- und es wurde der Empfang der Roten Hilfe Zeitung und der normale Besuchsraum für meinen kommenden Besuch genehmigt.
Jeden Tag musste ich zum Wiegen und ein Sani sagte doch total frech, ich dürfte auch nichts trinken sonst wäre es kein Hungerstreik. Manche sagten, dass schadet nichts wenn er etwas abnimmt und und und.
Trotzdem muss ich sagen haben mir die letzten Tage sehr zugesetzt, auch körperlich, da ich Tage kaum getrunken habe.
Heute habe ich das TV-Gerät abgegeben. Kanns mir nicht leisten, diese miesen Abzocker.
Vor einer Woche bad ich die Poststelle um Frankierung eines Briefes. Tja, abgelehnt, weil ich ja 10€ zur Verfügung hätte. Ich bekomme im Monat 30€ ca Taschengeld, davon ziehen sie 20,17€ für den TV ab und der Rest bleibt für den Einkauf. Das gibt ja echt nicht dachte ich mir und so musste ich schon fast darum betteln, dass sie den TV aus meinem Haftraum entfernen.
In den letzten Tagen habe ich mit der Obrigkeit nur noch einen Papierkrieg gehabt und alles wegen der Post. Ich habe ganz klar gesagt, ich will keine Lockerungen und auch keine vorzeitige Entlassung, aber ich will meine Post. Als Antwort hörte ich, sie sind der einzige, der keine Lockerung möchte.
Gestern war eine Haftraumkontrolle und ich wurde gefragt warum ich so viel RAF Sachen (Bücher etc) habe, worauf ich keine Antwort gab. Viele Sachen von mir wurden auf jeden Fall durchgelesen. Wenn die wüssten;-)(…)
Heute hat man mir durch die Blume mitgeteilt, ich solle doch wenn möglich keine Gefangenen Info oder Rote Hilfe an andere ausleihen. Nun da brauchen die sich kaum Sorgen machen, die Knackis können hier erst recht nichts damit anfangen (kein Witz). Morgens höre ich auf den Gängen schon wie sie über Lockerungen usw reden, nichts anderes haben die im Kopf. Um mein Essen haben sie sich ebenfalls gezankt und wollten es mir schon abkaufen. Andere putzen bei anderen für ein paar Kippen die Zellen, krass und es ist für mich total abartig. (…)
Habe ich dir über meinen weiteren Sieg schon was erzählt? Ich bekomme doch nun mein Allergie-Essen, also auch Laktosefrei. Nun wurden für alle Gefangenen die ein ähnliches Problem haben, teure Laktosefreie Produkte eingeführt 🙂
Vorher bekamen auch diese Gefangenen an Stelle von Milch Wasser. (…)“

Andreas freut sich über Post und Briefkontakte, da es nur wenig Leute gibt, die ihn unterstützen.
Solidarisiert euch mit Andreas, schreibt ihm und durchbrecht die Isolation!
Feuer den Knästen!
Adresse:

Andreas Krebs
c/o JVA
Berggrub 55
84036 Landshut

12. Juli 2013

Andreas Krebs verlegt

Wegen erneuter Denunziation mehrerer Mitgefangener gegen Andreas Krebs, wurde der rebellische Gefangene nun in die JVA Landshut verlegt. Nachdem das Rollkommando mehrere Male nacheinander Andreas Zelle auf den Kopf gestellt haben, um „dieses und jenes“ zu finden, ließ er sich nach einem Gespräch mit der Abteilungsleiterin nach Landshut verlegen. Andreas hat rausgefunden, dass er bei seinem Job observiert wurde und auch Mitgefangene Gerüchte über ihn an die Wärter verbreitet haben. Während seines einwöchigen Transports von Amberg nach Landshut, stieß ihm der Stadlheimer Knast besonders auf:“ Hausarbeiter sperren Gefangene ein und zwei Tage lang Dauerbeleuchtung. Zu Landshut kann ich noch nicht viel sagen, außer dass es ein High- Tech- Knast vom Feinsten ist. Überwachung komplett und fast in jeden Raum Kameras usw.“

Schreibt ihm an seine neue Adresse:
Andreas Krebs
JVA Landshut
Berggrub 55
84036 Landshut

21. Juni 2013

UPDATE: Rebellischer Gefangener Andreas Krebs- „Ich sehe nun diesen gelockerten Vollzug als eine Art Entschädigung für 7 Monate Alptraum.“

 

Andreas Krebs, seit vielen Jahren in den Knast gesperrt, abgesondert und schikaniert. Vom Rollkommando ende November letzten Jahres, durch Denunziation zweier Mitgefangener nach einem Handyfund, überfallen. Fest entschlossen die Folgen darauf (Bunker, Einkaufssperre, Absonderung, Beleidigungen, Postverlust,…) des Knastes nicht weiter hinzunehmen, startet Andreas seinen Kampf mit Rebellion und Hungerstreik und tritt an die Öffentlichkeit. Mit Hilfe einiger Menschen draußen hat er es geschafft, nach sieben Monaten und erneuten Hungerstreik die Abteilungsleitung des Knastes zur Einsicht zu bringen, die nach einem Gespräch mit ihm, endlich zurück rudert und seine Haftlockerung veranlasst. So kann er sich nun auf dem Anstaltsgelände frei bewegen und mit anderen Gefangenen zusammen sein.

Er schreibt dazu:

„Ansonsten ist es nach dem Einlenken der Anstalt sehr ruhig geworden, ich finde schon fast zu ruhig. Man lässt mir meine Ruhe und unter der Woche sehe und höre ich nicht das geringste. Ich kann mich frei bewegen und während ich meine Arbeit mache, sehe ich kaum einen Beamten. Man geht mir schon fast aus dem Weg und mittlerweile habe ich erfahren, dass man nun sehr genau beobachtet, was über mich im Internet steht u a veröffentlicht wird und ich gehe davon aus, dass man auch deswegen etwas vorsichtig ist. Auf alle Fälle sehe ich es als einen großen Erfolg an, wie die letzten Wochen verlaufen sind. Trotzdem bin ich gegenüber dem plötzlichen Einlenken der Anstalt sehr, sehr misstrauisch. Denn man muss sich mal überlegen, Absonderung usw. und plötzlich darf ich mich auf dem ganzen Anstaltsgelände frei bewegen. Das passt nicht zu dem, was vorher alles gewesen ist. Ich weiß jedoch eines, dass sich mittlerweile herausgestellt hat, dass diese staatliche Ratte gelogen hat und die damalige Absonderung nur angeordnet wurde, weil diese behauptete, ich wäre in Besitz einer Stichwaffe.“(…)

Juni 2013

21. Januar 2013

Neuer Brief von Andreas Krebs zu seinem Hungerstreik

Amberg, 21.1.13

Hallo Soliwerkstatt!

Zuerst möchte ich mich bei euch allen für diese große Anteilnahme bedanken.
Nun will ich euch berichten, wie es mir in den letzten Tagen ergangen ist.
Ich wurde während meines Hs ins Spital verlegt, wo ich ein paar persönliche Dinge mitnehmen durfte. Es war eine saubere Zelle mit abgetrennten Klo, einem alten Krankenbett und heißes Wasser aus der Leitung. Im großen und ganzen gab es nichts daran auszusetzen und man bot mir Mittags und Abends Essen an, was ich natürlich neun Tage konsequent ablehnte. Getrunken habe ich am Tag ca. zwei Tassen Wasser aus der Leitung, mehr ging nicht rein. Fast täglich wurde der Blutdruck gemessen und es kam immer wieder die Frage, wie lange ich das machen wolle. So lange, wie eben nötig, meinte ich. Fast täglich wurde mir Post einbehalten, die ich nicht zu Gesicht bekommen habe, mit immer den gleichen Begründungen:
Gefährdet die Sicherheit und Ordnung
Kein Gedankenaustausch
Grobe Beleidigung
Beeinflussung des Inhaftierten
Nichts von all diesen Gründen konnte ich nachvollziehen. Selbst Post von mir (Hauspost) an andere Kollegen wurde einbehalten und zum Teil kopiert. Einige Briefe von anderen Gefangenen vermisse ich bis heute und wundert mich ehrlich gesagt auch nicht mehr.
Regelmäßig kam ein Schichtdienstleiter zu mir, erfragte, wie es mir geht und so weiter. Natürlich erklärte ich jedes Mal auf’s Neue, was meine Beweggründe sind und das ich nicht mehr alles so hinnehmen kann. Auch ein Sozialdienst suchte mich auf, doch letztendlich bestehen die Probleme immer noch.
In der Hoffnung, dass ich meine Post die einbehalten wurde u.a., mir ausgehändigt wird, unterbrach ich schriftlich meinen Hs und wurde geschwächt (Flüssigkeitsmangel) zurück in die Saalgemeinschaft verlegt. Am gleichen Tag gegen Abend wurde mir dann die nächste Anhalteverfügung mitgeteilt und ich dachte wirklich ich spinne. Mein Zellenkollege fragte mich, ob ich seinen Brief erhalten habe und ich fragte welcher Brief. Gott weiß wo dieser gelandet ist. Heute morgen schickte ich einen weiteren Brief an die Anstaltsleitung mit der Ankündigung, dass ich den Hs sofort wieder aufnehme, sollte dies nicht aufhören.
Stunden darauf wollte mich die Abteilungsleiterin sprechen und ich verweigerte die Vorführung. Gegen Mittag kam dann der Hausdienstleiter und teilte mir schon wieder mit, dass ein Brief angehalten wurde. Anscheinend möchte man unbedingt vermeiden, dass ich Solidaritätsschreiben u.a. bekomme und behält so gut wie jede Postsendung ein. Letztendlich sieht es so aus, die ganz Oben interessiert es einen Scheiß, ob du einen Hs machst oder nicht. Die „Kleinen“ sollen sich um die Sache kümmern, so ist es mir vorgekommen. Meines Erachtens war alles eine Hinhaltetaktik und ich bin nun genauso schlau wie vorher. Es gab zwar interne Zusagen bzw. Entgegenkommen, was allerdings nichts an der immer noch bestehenden Situation ändert. Heute bekam ich einen sehr netten Brief aus München, in dem gefragt wurde, ob ich denn alleine bin. Ja, leider, und mein Protest richtet sich mittlerweile auch gegen diese Unterbringung. Diesbezüglich wurde ich ebenfalls auf einen Monat vertröstet, was einfach nicht hinzunehmen ist. Auch hier muss ich wieder sehr vorsichtig sein, was und wie ich etwas schreibe, da ich immer befürchten muss, dass ein Brief von mir die Anstalt nicht verlässt. Es hört auf jeden Fall nicht auf und ich gebe nicht nach. Der Hs wird fortgesetzt und ich gehe davon aus, das ich wieder von anderen weg komme.
Ich hoffe weiterhin auf Anteilnahme, die mir Kraft und Energie gibt weiter zu kämpfen. Aber bitte vergesst nicht, dass es sein kann, das mich so manche Post gar nicht erreicht und einfach einbehalten wird, was bei mir tagtäglich praktiziert wird. Gerne würde ich das ein oder andere noch schreiben und euch mitteilen, aber wie gesagt, meine Post würde die Anstalt wahrscheinlich nicht verlassen und ich bin mir so ziemlich sicher, dass meine Briefe gesondert und ganz genau Kontrolliert werden. Drückt mir weiterhin die Daumen. Danke und macht weiter so!

Ps: man ist alles andere als erfreut, dass mein Brief im Internet steht:-)

10. Januar 2013

Solidarität !

 

Hallo liebe Leser*innen,

wie wir eben erfahren haben, befindet sich der Gefangene Andreas K. (Brief unter Gefangenenpost) aktuell erneut im Hungerstreik, da wiederholt seine Post zurückgehalten wurde. Was das für einen Menschen mit so geringen Kontakt- und Komunikationsmöglichkeiten wie Andreas bedeutet, dürfte Jeder_Jedem klar sein. Daher rufen wir hiermit erneut dazu auf Andreas zu schreiben und auf jedliche andere sinnvolle Art und Weise Solidarität zu üben.

Lassen wir Die Gefangenen nicht alleine!

Die Isolation durchbrechen!

Gegen Knast, Staat und jede Autorität!

Andreas Krebs
c/o JVA
Werner von Siemensstraße 2
92224 Amberg