Rebellischer Gefangener Andreas Krebs hat seinen Hungerstreik beendet!
Der rebellische Gefangene Andreas Krebs war vom Donnerstag den 26. September bis 01.10.2013 in den Hungerstreik getreten um sich gegen die Einbehaltung von Post (unter anderem die Gefangenen-Info) zu widersetzen. Auch um Laktosefreiekost hat er erfolgreich gekämpft.
Andreas sitzt schon seit vielen Jahren und seit ebenso langer Zeit rebelliert er gegen die unzähligen Schikanen und Repressalien des Knastes. Es ist bereits sein dritter Hungerstreik in diesem Jahr. Seit Juli sitzt er in einem High-Tec Knast in Landshut, wo er sich ständig mit Einbehaltung privater Gegenstände, Postzensur und bis zu vier Kontrollen täglich herumschlagen muss.
Hier ein paar Zeilen aus seinem Brief vom 1.10.13:
„(…) Die Gefangeneninfo schrieb mir ein paar Zeilen und separat kam die Zeitschrift schon vor Wochen und wurde einbehalten. Aus Protest habe ich allein in den letzten Tagen 5 Kilo abgenommen. Ich sage ja, sie hören nicht auf, ganz im Gegenteil, es wird schlimmer.
Heute kam dann ein Beamter und eine Vollzugsinspektorin und händigte mir die Gefangenen Info aus -Gewonnen- und es wurde der Empfang der Roten Hilfe Zeitung und der normale Besuchsraum für meinen kommenden Besuch genehmigt.
Jeden Tag musste ich zum Wiegen und ein Sani sagte doch total frech, ich dürfte auch nichts trinken sonst wäre es kein Hungerstreik. Manche sagten, dass schadet nichts wenn er etwas abnimmt und und und.
Trotzdem muss ich sagen haben mir die letzten Tage sehr zugesetzt, auch körperlich, da ich Tage kaum getrunken habe.
Heute habe ich das TV-Gerät abgegeben. Kanns mir nicht leisten, diese miesen Abzocker.
Vor einer Woche bad ich die Poststelle um Frankierung eines Briefes. Tja, abgelehnt, weil ich ja 10€ zur Verfügung hätte. Ich bekomme im Monat 30€ ca Taschengeld, davon ziehen sie 20,17€ für den TV ab und der Rest bleibt für den Einkauf. Das gibt ja echt nicht dachte ich mir und so musste ich schon fast darum betteln, dass sie den TV aus meinem Haftraum entfernen.
In den letzten Tagen habe ich mit der Obrigkeit nur noch einen Papierkrieg gehabt und alles wegen der Post. Ich habe ganz klar gesagt, ich will keine Lockerungen und auch keine vorzeitige Entlassung, aber ich will meine Post. Als Antwort hörte ich, sie sind der einzige, der keine Lockerung möchte.
Gestern war eine Haftraumkontrolle und ich wurde gefragt warum ich so viel RAF Sachen (Bücher etc) habe, worauf ich keine Antwort gab. Viele Sachen von mir wurden auf jeden Fall durchgelesen. Wenn die wüssten;-)(…)
Heute hat man mir durch die Blume mitgeteilt, ich solle doch wenn möglich keine Gefangenen Info oder Rote Hilfe an andere ausleihen. Nun da brauchen die sich kaum Sorgen machen, die Knackis können hier erst recht nichts damit anfangen (kein Witz). Morgens höre ich auf den Gängen schon wie sie über Lockerungen usw reden, nichts anderes haben die im Kopf. Um mein Essen haben sie sich ebenfalls gezankt und wollten es mir schon abkaufen. Andere putzen bei anderen für ein paar Kippen die Zellen, krass und es ist für mich total abartig. (…)
Habe ich dir über meinen weiteren Sieg schon was erzählt? Ich bekomme doch nun mein Allergie-Essen, also auch Laktosefrei. Nun wurden für alle Gefangenen die ein ähnliches Problem haben, teure Laktosefreie Produkte eingeführt 🙂
Vorher bekamen auch diese Gefangenen an Stelle von Milch Wasser. (…)“
Andreas freut sich über Post und Briefkontakte, da es nur wenig Leute gibt, die ihn unterstützen.
Solidarisiert euch mit Andreas, schreibt ihm und durchbrecht die Isolation!
Feuer den Knästen!
Adresse:
Andreas Krebs
c/o JVA
Berggrub 55
84036 Landshut